Beden, frie oder veel?
Ein bisschen, gar keine oder viel Kohlensäure im Wasser? Wer Plattdeutsch kann, ist bei Husumer Mineralbrunnen klar im Vorteil, gibt Thomas Drerup, einer der Geschäftsführer, zu. Das Unternehmen zeigt gern seine regionale Verbundenheit, gehört aber mittlerweile schon zu den 30 größten Mineralbrunnen in Deutschland.
Foto(s): Henrik Matzen
Zertifiziertes, reines und gesundes Wasser: Das ist es, was der Husumer Mineralbrunnen seit 25 Jahren in Nordfriesland herstellt. Die Quellen, aus denen das Wasser aus bis zu 150 Metern Tiefe hochgepumpt wird, liegen zwei Kilometer vom Firmensitz entfernt, in einem Naturschutzgebiet zwischen Rosendahl und Mildstedt. Und was passiert dann? Hierleben durfte sich das Werk in Husum anschauen.
Erhältlich bei famila und Markant in Husum.
1 Über Rohrleitungen gelangt das Wasser in die Edelstahlbehälter. In diesen Tanks wird es gespeichert und aufbereitet. „Hier entziehen wir dem Wasser Eisen und Mangan“, erklärt Thomas Drerup. Das müsse sein, denn sonst gebe es braune Verfärbungen. „Aber wir haben im Prinzip ein Naturprodukt und legen viel Wert auf die ursprüngliche Reinheit.“
2 Im Werk ist es laut, die Maschinen rattern. Pro Schicht sind vier Mitarbeiter eingesetzt, alles ist hochautomatisiert. „Im Sommer fahren wir drei Schichten“, sagt Thomas Drerup. Der tägliche Wasserverbrauch bei den Kunden steigt an warmen Tagen deutlich an. Wer Sport macht, braucht noch mehr Wasser. Es herrscht also gerade Hochsaison bei Husumer Mineralbrunnen.
3 Erstaunlich, wie klein die sogenannten Preforms sind. Aus diesen nur wenige Zentimeter großen Plastikröhrchen entstehen an den Fließbändern die PET-Flaschen. In Husum wird das Wasser sowohl in Kunststoff- als auch in Glasflaschen abgefüllt. Neben dem Husumer Wasser gehören auch Schorlen, Erfrischungs- und Sportgetränke zum Sortiment. Zudem füllt der Mineralbrunnen exklusiv die Marke „Viva con Agua“ ab. Bei diesem Projekt wird der Brunnenbau und damit der Zugang zu sauberem Wasser in der Dritten Welt gefördert.
4 Die Anlage, an der die Preforms aufgeblasen werden, ist erst ein Jahr alt. Michael Behrends, ebenfalls Geschäftsführer, erklärt den Ablauf: „Wir erhitzen die Flaschen und pumpen sie mit 30 bar auf. Das geht blitzschnell.“ Danach werden sie mit Wasser befüllt und erhalten die gewünschte Menge an Kohlensäure: „frie“, „beden“ oder „veel“.
5 Regelmäßig werden Eisen-, Mangan- und Nitritproben gezogen. „Die Mineral- und Tafelwasserverordnung ist extrem streng“, erläutert Thomas Drerup. Das Unternehmen ist außerdem stolz, nachhaltig und klimaneutral zu produzieren.
6 Im Werk rattern die Fließbänder und Maschinen unterdessen unvermindert weiter. Etikettieren der Flaschen, verpacken in Sechserträger, auf Paletten stapeln: Fast alles funktioniert automatisch. 120 Millionen Füllungen im Jahr laufen vom Band – eine ganz schön große Menge für solch ein regionales Unternehmen.