Knobi aus der Heide
Wenn über die Felder von Sprötze nahe Buchholz in der Nordheide ab Mai ein köstliches Knoblaucharoma weht, dann liegt das an den würzigen Knollen des Heidjer Knoblauchs, den Landwirt Leon Kurz hier seit 2019 anbaut. Jetzt wird geerntet.
Foto(s): Frederik Röh, Dirk Loebe
Das war eine studentische Schnapsidee”, erzählt Leon Kurz. Als sein Vater Detlef vor vier Jahren überlegte, den Hof breiter aufzustellen, kam Leon, der damals noch in Osnabrück Agrarwissenschaften studierte, auf die Idee mit dem Knoblauch. Eigentlich baut Familie Kurz auf 400 Hektar hauptsächlich Raps, Weizen, Roggen, Mais, aber auch Grassamen und Lupinen zur Vermehrung an. Knoblauch kultivierten bisher vor allem Landwirte in Süddeutschland oder den Niederlanden. „Aber warum sollte es nicht auch hier gelingen?“, fragte sich Leon. Der inzwischen 23-Jährige probierte es aus – und es gelang!

Erhältlich überall bei famila und Markant.
Rezepte
1 Im September wird spanischer und französischer Knoblauch als Pflanzware nach Sprötze geliefert, damit er ab Oktober gepflanzt werden kann. Dazu stecken Erntehelfer immer nur eine Zehe im Abstand von etwa 25 Zentimetern in die Erde. Sie wächst mit der Zeit zu einer Knolle heran. Leon Kurz baut seinen Knoblauch auf einer Fläche von 2,5 Hektar an.
2 Knoblauch ist anspruchslos. Er liebt sandhaltige, humose Böden. Bis zum Winter bildet er kräftige Wurzeln. Obwohl die Zwiebelpflanze aus Asien stammt und ein anderes Klima gewohnt ist, hält sie Schnee und kalte Frostnächte von bis zu minus zehn Grad aus. Im Frühjahr stoßen Blattstängel aus der Erde. Bis zum Mai sind kräftige Knollen gewachsen.
3 Die Pflanzen wachsen lose in Reihen. Während Leon den Minitraktor mit der Ladefläche für den Knoblauch langsam steuert, prüfen die Erntehelfer Mikaju Buculei, Aneuta Mirwn und Mihoi Rotosiu, welche sie bereits ernten können. Ist das Blattgrün noch zart und licht, müssen die Knollen noch ein wenig in der Erde bleiben.
4 Mikaju zieht die kräftigen Pflanzen, deren Blattgrün schön etwas bräunliche Spitzen hat, per Hand aus dem Boden. Bis zu sechs Stück greift er zu einem Bund und schüttelt die Erde ab. Dann greift er zu einem scharfen Messer und kappt das Blattgrün. Die geernteten Knollen legt er anschließend auf die Ladefläche des Erntetraktors.
5 Ist die Ladefläche gefüllt, geht es für alle zurück zum Feldrand. Mikaju und Mihoi füllen die sandigen Knollen vorsichtig in große graue Kisten. Detlef Kurz schiebt sie mit dem Frontlader eines weiteren Traktors in einen Transporter und fährt sie zum Hof.
6 In der Scheune zieht Leon die sandige Schutzhaut von der Knolle und schneidet das Wurzelwerk ab. Erst dann wird der Knoblauch gewaschen, sortiert und in Kisten zu je zwei Kilogramm verpackt. Bei famila gibt es ihn lose im Obst- und Gemüsebereich.