Diva der Festtafel
Außen kross, innen rosa, dazu geschmacksintensiv: Die Markeruper Entenbrust ist eine echte Delikatesse. Das Zauberwort für den saftig-feinen Biss und die goldbraune Knusperhaut lautet: Geduld.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ich esse unsere Markeruper Entenbust am liebsten mit selbst gemachten Klößen und Rotkohl. Das Fleisch ist schön zart und definitiv nicht zu fett. Ein weiteres Highlight ist die krosse Haut – und natürlich die wunderbare Bratensoße.“
Guido Schiller, Fleischexperte im famila-Warenhaus Reinbek
Das gute Image, ein Geflügel für Feinschmecker zu sein, macht die Ente allgemein sehr beliebt. Das Fleisch ist kräftig im Geschmack und überzeugt mit einzigartigem Spiel zwischen zarter Textur und knuspriger Haut. Während Huhn seit Jahrhunderten als „Alltagsgeflügel“ gilt, ist die Ente eher die Diva auf der Festtafel. Entenbrust kommt elegant, verführerisch und mit „knisternder“ Oberfläche daher. Die Konsistenz des Fleisches ist saftig und fein, fast steakartig. Es ist zudem dunkler und aromatischer als Huhn- oder Putenfleisch, oft mit einer leichten Süße im Hintergrund. Der Geschmack erinnert teils sogar leicht an Wild. Ein absolutes Highlight der Entenbrust ist die Fettschicht unter der Haut. Dadurch wird diese wunderbar goldbraun und kross. Das Zusammenspiel von saftigem Fleisch und knuspriger Oberseite sorgt für den berühmten „Kontrastbiss“. Um diesen herrlichen Knusperfaktor zu erzeugen, ohne dass das Fleisch austrocknet, muss die Fettschicht langsam schmelzen. Bei zu hoher Hitze verbrennt sie außen, während das Fett darunter noch nicht ausgelassen ist. Die Fleischseite dagegen soll nur kurz gegart werden, damit das Fleisch zart und saftig bleibt.
Feines Essen mit gutem Gewissen
Die Markeruper Entenbrust stammt von Barbarie-Enten aus Markerup, einem Ortsteil der Gemeinde Husby in der Nähe von Flensburg. Sie werden von Familie Bielfeldt aufgezogen, die den regional verankerten Traditionsbetrieb in der zweiten Generation führt und auf Geflügelzucht spezialisiert ist. Die Barbarie-Ente ist eine Flugente mit viel Muskelfleisch und vergleichsweise wenig Unterhautfett. Die Aufzucht in Markerup erfolgt unter besten Bedingungen in großzügigen Stallplätzen mit spezieller Ausstattung für Wassergeflügel. Die Tiere erhalten eine hochwertige Fütterung, die Schlachtung findet biozertifiziert direkt am Hof statt. Das minimiert den Stress für die Tiere, was sich auch in einer hohen Fleischqualität widerspiegelt.
Antike „Foodies“
Wie antike Quellen beweisen, liebten bereits die alten Römer den kräftigen Geschmack von gebratener Ente. Sie galt einst als Festessen für die wohlhabende Gesellschaft. So mancher „Foodie“ von damals ließ sich sogar zu recht gewagten Variationen hinreißen. Ein überliefertes Rezept kombiniert zum Beispiel Entenbrust mit einer Marinade aus Honig und der zu jener Zeit sehr verbreiteten Fischsoße namens Garum. Nicht ganz so abenteuerlich, aber dafür besonders lecker ist unser Rezept für Entenbrust mit Laugenbrezel-Knödeln und Brombeersoße auf der folgenden Seite.
Rezept