Klimafitte Knollen
KARTOFFELN gibt es viele. Damit das so bleibt, werden neue Sorten gesucht, die mit Hitze und weniger Wasser klarkommen.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ich mag besonders gern Salzkartoffeln mit Rotkohl. Statt Braten gibt es dazu bei mir köstliche Getreidebratlinge.“
Jasmin Peters, Obst- und Gemüseexpertin im famila-Warenhaus Lüneburg
Dieses Gemüse ist ein Beispiel dafür, dass nicht nur wir Menschen mitunter in Stress geraten können. Auch Pflanzen können in schwierige Situationen kommen, die sie tapfer überstehen müssen. Bei Kartoffeln ist es zunehmend das Wetter, das den kleinen unterirdischen Knollen zu schaffen machen kann. Ein Glück, dass landauf, landab Wissenschaftler dabei sind, unsere Kartoffeln klimafit zu machen. Denn ob gekocht, frittiert, gebraten oder püriert: Kartoffeln wollen wir alle auf unserem Speisezettel nicht missen.
Hitze auf dem Kartoffelacker
Stressfaktoren wie Schädlinge und Krankheiten sind inzwischen gut erforscht. Kartoffelzüchter haben wirksame Gegenmittel entwickelt. Jetzt stehen sie allerdings vor neuen Herausforderungen: Der Klimawandel mit Sommerhitze, ausbleibendem Niederschlag, Sturm und Starkregenereignissen kann eine Kartoffelpflanze schlichtweg umhauen. Universitäten und Forschungseinrichtungen sind dabei, neue Sorten zu entwickeln. Am Julius-Kühn-Fachinstitut für Züchtungsforschung bei Rostock sucht man Knollen, die besser mit höheren Temperaturen und weniger Wasser auskommen. Ein internationales Forscherteam des EU-Projekts ADAPT baut 50 Kartoffelsorten unter verschiedenen klimatischen Bedingungen an, um die entscheidenden Kriterien für die zukünftige Kartoffelzüchtung festlegen zu können.
Leckeres Grundnahrungsmittel
Bevor neue Kartoffelsorten auf den Markt kommen, wird es noch einige Jahre dauern. Bis dahin setzen wir auf gute Wetterbedingungen und genießen unsere geliebten alten Sorten in vielen Variationen – mal festkochender, mal mehliger, ganz nach Geschmack und Rezept. Es lohnt sich, die passende Kartoffel zu wählen.
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