Rot-weiße Köpfe
RADICCHIOS sind Salate der Extraklasse, die eigentlich gar keine sind und dafür umso besser schmecken.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Dieser Salatkopf hat nicht nur einen italienischen Namen, er lässt sich auch zu köstlichen mediterranen Gerichten verarbeiten. Wie klingt Radicchiosalat mit Orangen und Buchweizen oder gebratener Radicchio mit Nudeln und Pinienkernen? In typisch italienischen Gerichten wie Risotto und Pasta darf Radicchio einfach nicht fehlen. Er wird übrigens „Radikkio“ ausgesprochen. Eine weitere Besonderheit ist der leicht bittere Geschmack der Blätter. Er rührt vom Bitterstoff Lactucopikrin her, von dem im Radicchio jede Menge vorhanden ist.
Eine wilde Mutter
Radicchio gehört botanisch zur Familie der Zichorien. Auch Chicorée und Endiviensalat sind mit ihm verwandt. Sie alle sind Züchtungen aus der Wilden Wegwarte – jener kräftigen Pflanze, die im Sommer mit ihren leuchtend blauen Blüten an Weg- und Straßenrändern wächst. In Kriegszeiten nutzte man ihre Wurzeln für die Herstellung des Kaffeeersatzes Muckefuck. Aus dieser Wildform entstand bereits im Mittelalter die Kulturform des Radicchios. Schon damals wurde seine besondere Fähigkeit genutzt, auch im Winter zu wachsen und zu reifen. Die hiesige Ernte geht bis Dezember. Die übrige Zeit kommt Radicchio aus seiner Heimat Italien zu uns.
Extraportion Würze
Der herbe Radicchio lässt sich bestens mit anderen Salaten kombinieren. Obst wie Orangen, Äpfel, Birnen und Mandarinen schaffen eine köstliche aromatische Balance. Der Salat schmeckt zu allen Pastaformen, zu Gnocchi und zum Risotto. Die dekorativen Blätter lassen sich mit Früchten, Salaten mit Mayonnaise sowie mit Dips füllen. Zudem machen sich Radicchioblätter gut im Burger und auf der Stulle, und man kann sie wunderbar braten, karamellisieren und schmoren.
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