Rotkohl

Rotkohl gehört zu den Klassikern auf dem Festtagstisch. Kein Wunder, denn dieser Kohl ist gesund, einfach lecker und auch optisch etwas Feines.

Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Rotkrautsalat ist hier bei uns ein Klassiker. Rotkohl raspeln, salzen und mit Essig und Öl abschmecken. Ein bisschen Öl an den Händen verhindert Verfärbungen.“
Annette Thorhauer, Obst- und Gemüseexpertin

Rotkohl gehört zu den Klassikern auf dem Festtagstisch. Kein Wunder, denn dieser Kohl ist gesund, einfach lecker und auch optisch etwas Feines.

Der rote aus Dithmarschen

Wie wäre es mit einer extrafruchtigen Rotkohlvariante mit Granatäpfeln? Dieses Gemüse ist zu lecker und gesund, um das Stiefkind der Küche zu bleiben. Ein Hoch auf den Rotkohl! An kalten Winterabenden sind Märchen am schönsten. Auch um den Kohl rankt sich eine Sage. Sie führt in eine Gegend im alten Griechenland. In Trakien lebte einst der König Lykurgos. Als sich ihm Dionysos, der mächtige Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, unterwirft, nimmt Lykurgos alle seine weiblichen Begleiterinnen gefangen. Dionysos selbst kann nur entkommen, indem er sich ins Meer stürzt. Er rächt sich später, indem er seine Panther auf Lykurgos hetzt, die ihn zerreißen und auffressen. Aus den Tränen, die Lykurgos vergoss, entstanden die ersten Kohlpflanzen.

Vom Wildkohl zum Rotkohl

Die Botaniker haben natürlich andere Erklärungen zum Ursprung des Kohls. Sie gehen davon aus, dass er aus den Küstengegenden Mittel- und Nordeuropas stammt. In Deutschland kommt eine Wildform noch heute auf der Insel Helgoland vor. Aus dem Wildkohl entstand im Laufe der Jahrtausende die ganze Palette an Kohlformen. Rotkohl wurde erstmals im elften Jahrhundert von der Gelehrten Hildegard von Bingen erwähnt.

Fester Platz auf dem Speisezettel

Der Kohl gehört zum ältesten vom Menschen kultivierten Gemüse. Nicht nur in Deutschland hatten Rot- und Weißkohl besonders bei der ärmeren Bevölkerung lange Zeit einen festen Platz auf dem Speisezettel. Doch je größer das Gemüseangebot wurde, desto weniger Rotkohl wurde gegessen. Heute haftet ihm ein wenig der Ruf an, schwierig zu sein – beim Zerkleinern, bei der Zubereitung, beim Kochen. Dabei gilt nach wie vor: Im Rotkohl stecken viele gesunde Vitamine und Mineralstoffe, die man besonders im Winter gut gebrauchen kann, allen voran das Vitamin C und die gesunden roten Farbstoffe, die Anthocyane. Also, jetzt zu Weihnachten Rotkohl kochen und dann gar nicht mehr damit aufhören.

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