Urdeutscher Genussklassiker

Eisbein ist ein typisches Winteressen – wobei dies nicht an dem ungewöhnlichen Namen liegt, sondern daran, dass dieser Küchenklassiker so herrlich deftig ist. Bei frostigen Temperaturen schmeckt er am besten.

Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ich esse Eisbein am liebsten mit Weißkohl und Salzkartoffeln, das ist ein herrliches Wintergericht. Für die Soße am besten eine kleine Menge Knochen mit Zwiebeln anschmoren und davon den Sud machen – einfach köstlich!“
Dirk Traulsen, Fleischexperte

Eisbein ist ein typisches Winteressen – wobei dies nicht an dem ungewöhnlichen Namen liegt, sondern daran, dass dieser Küchenklassiker so herrlich deftig ist. Bei frostigen Temperaturen schmeckt er am besten.

Nur echt mit guten Beilagen

Sauerkraut, Rotkohl, Kartoffelstampf oder auch Erbsenpüree: Für echte Eisbein-Fans gehören Beilagen wie diese einfach dazu, sobald die winterliche Genusszeit beginnt. Bereits seit Stunden strömt ein köstlicher Duft aus der Küche, wenn die Familie am schön gedeckten Tisch Platz nimmt und sich dieses Nationalgericht schmecken lässt. Gerne auch mit Senf oder Meerrettich, und so mancher trinkt ein (gegebenenfalls alkoholfreies) Bier dazu. Doch woher stammt eigentlich der merkwürdige Name dieses deftigen Fleischstücks?

Per „Eisbein“ auf Wanderschaft

Folgende Theorie mutet wunderbar an: Zu Zeiten, als unsere Vorfahren noch unmotorisiert und sehr beschwerlich auf Wanderschaft gingen, fertigten sie im Winter aus dem stabilen, röhrenartigen Schienbeinknochen des Schweins Kufen an, um daraus mithilfe von Sehnen eine Art Schlittschuh zu basteln. Angeblich überwanden damit schon die alten Germanen vor rund 4.000 Jahren vereiste und schneebedeckte Strecken. Im Schwedischen heißen Schlittschuhe heute noch „isläggor“ (Eisbeine), die Norweger sagen „islegg“. Zwar nicht so faszinierend, aber wohl wesentlich wahrscheinlicher ist die Behauptung, dass die Bezeichnung Eisbein aus dem Althochdeutschen stammt: „Isben“ nannten damals Jäger und Ärzte das Hüftbein; der Ursprung dafür liegt wohl im lateinischen Wort „Ischia“ beziehungsweise im griechischen „Ischion“ für Hüftbein/Hüfte.

Regionale Varianten

Für Eisbein gibt es viele regional unterschiedliche Zubereitungsmöglichkeiten, zum Beispiel als norddeutsches Eisbein-Grünkohl- Frikassee mit Kartoffeln. Doch in welcher Variante auch immer: Sicher ist, dass das Eisbein mit seiner gemütlichen Deftigkeit den winterlichen Temperaturen trotzt.

Rezept