Alles dreht sich um Kühe
Dreimal täglich fahren die Kühe auf dem Hemme-Hof in der Gemeinde Wedemark nördlich von Hannover beim Melken ganz entspannt Karussell. Neben dem Kontakt zu den Tieren und den Kostproben der leckeren Produkte ist das Melkkarussell die Attraktion bei Führungen über den Hof.
Foto(s): Frederik Röh
Landwirt Jörgen Hemme lernte das Konzept der rotierenden Melkmaschine bei einem Studienaufenthalt in Neuseeland kennen und baute es in der Wedemark nach. Der Hemme-Hof besteht seit 1589. Ab 1992 übernahm ihn Jörgen Hemme von seinem Vater und stellte auf Milchwirtschaft um. „Hier schlägt unser Herz. Die solide Basis ist die eigene Landwirtschaft.“ Die Hemme-Produkte – Milch und Butter, Joghurt und Pudding, Schoko- und Bananen-Milch sowie Eiskaffee – fallen durch ihre originelle schwarz-weiße Verpackung auf. Jüngstes Lob für das schlichte, aber elegante Design ist die Auszeichnung des German Design Council im Jahr 2023 als „Produktmarke des Jahres“. Eine Besonderheit ist auch die Beutelverpackung für die Milch. Sie besteht zu 35 Prozent aus Kreide, schützt das lichtempfindliche Produkt, ist super zu handhaben und spart jede Menge Abfall.
Die Nachfolge ist gesichert
Alwine Hemme ist die mittlere von Jörgen Hemmes drei Töchtern. Sie wird den Hof einmal übernehmen, dann in der sagenhaften 19. Generation. „Als wir mit der Familie zusammensaßen, um über die Zukunft zu sprechen, habe ich am lautesten ‚Ja‘ gerufen“, bekennt die 30-Jährige lachend. Sie hat Kulturwissenschaften und Betriebswirtschaft studiert, einige Jahre Mittelstandserfahrung in einem anderen Betrieb gesammelt und arbeitet nach zwei Jahren Einarbeitung seit vergangenem Sommer als Prokuristin eng mit ihrem Vater zusammen. Ihre Aufgaben konzentrieren sich im Alltagsgeschäft auf den kaufmännischen Bereich, Marketing, Vertrieb und Logistik.
Alles kommt vom Hof
Auf dem insgesamt 280 Hektar großen Betrieb leben 420 Milchkühe. Hinzu kommen 260 Jungtiere und Kälber. Sie werden in geräumigen Ställen gehalten mit ständigem Zugang zur „Außenterrasse“, die selbst bei Regen gern genutzt wird, und im Sommer geht es auf die Wiesen rundherum. Das Futter wird komplett selbst angebaut, und die Milch wird direkt vor Ort verarbeitet. Bei einem Rundgang über den Betrieb von der Molkerei zur Verpackung, ins Labor für die Qualitätskontrolle, in die beiden Kühlhäuser und das Zutatenlager – „hier lagern Früchte, Schokolade und Kaffee, alles von langjährigen Lieferanten, denen wir vertrauen“ – wird deutlich: Familie Hemme legt Wert auf Technik auf hohem Niveau, auf Sorgfalt und Sauberkeit. Und sie baut auf ihre 50 qualifizierten Mitarbeiter. Molkereiingenieur und Produktionsleiter Alexander Steinbarth und sein Assistent Nico Neglmann prüfen gerade die Joghurtherstellung und betonen: „Wir haben einen hohen Anspruch an unsere Produkte und verkaufen eine besondere Qualität.“
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