1 Das System funktioniert wie folgt: Privatleute, Friedhöfe oder auch die Stadt Kiel liefern ihre Grünabfälle ab. Vor allem im Frühjahr ist hier in Altenholz der Bär los. Je nach Menge und Volumen müssen die Kunden für ihre Grünabfälle bezahlen.
2 Holz und Grünschnitt werden gemischt und mit einem Schredder zerkleinert. Je kleiner das Material, umso besser können die Mikroorganismen arbeiten.
3 Nun beginnt ein Prozess, der insgesamt vier Monate dauert. Zwischen den Ruhephasen wird die Masse mit Maschinen aufgelockert und umgefräst. „Das wiederholen wir sechs- bis achtmal – und zwar alle zwei Wochen“, erläutert Bernd Clausen. Damit Kompost entsteht, ist viel Sauerstoff notwendig, außerdem gegebenenfalls etwas Wasser. Die Masse von Mikroorganismen fängt an zu dampfen. Im Idealfall ist es im Inneren des Haufens bis zu 70 Grad warm.
4 Der nächste Schritt ist das Sieben. Ein riesiges Trommelsieb trennt die groben von den feinen Bestandteilen. Der Pflanzhumus, den Kunden bei famila kaufen können, hat beispielsweise eine 15-Millimeter-Körnung.
5 Die oar Biokompostierung stellt insgesamt 400 verschiedene Substrate und Fertigerden her. Alle haben eine etwas andere Zusammensetzung. Dieses Mischen mit Materialien wie Weißtorf oder Dünger geschieht nun im nächsten Schritt.
6 Im Labor nimmt Jessica Kramer Proben aus allen Mischungen. Sie bestimmt den pH-Wert, Salz- und Wassergehalt sowie den sogenannten Glühverlust. Grundsätzliches Ziel ist es, gütegesicherte Komposte herzustellen.
7 In der Abfüllung werden Blumenerde, Rindenmulch und Co. in Kunststoffsäcke gefüllt. Auch hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung. „Natürlich könnten einige Arbeiten auch komplett von Maschinen erledigt werden, aber das ist ja das Besondere hier in unserem Inklusionsunternehmen“, sagt Bernd Clausen. Hunderte Paletten am Tag landen auf den Lastwagen, die die Ware dann zu den Kunden transportieren.