Glückliche Heide-Hennen
Seit mehr als 20 Jahren beliefert der Cassenshof in Inzmühlen mitten in der Lüneburger Heide famila mit legefrischen Eiern von Freiland- und Bio-Hühnern. Carsten Voß und seine Tochter Teresa-Marie Pelka führen den Hof in der 13. und 14. Generation. Sie achten sehr auf das Wohl ihrer Hennen.
Foto(s): Frederik Röh
So viel Höflichkeit muss sein! Bevor Teresa-Marie Pelka und Carsten Voß einen ihrer Hühnerställe betreten, klopfen sie freundlich an die Tür. „Dann wissen die Hennen, dass sie jetzt Besuch bekommen werden, und erschrecken sich nicht“, sagt Carsten Voß. Tatsächlich nehmen die Tiere kaum Notiz von uns, als wir vorsichtig durch die Tür in den Stall treten. Insgesamt leben auf dem Hof 40.000 Hennen in großzügigen Volieren mit Wintergarten und bepflanztem Freigelände. Die Hälfte davon wird entsprechend der strengeren Bio-Verordnung gehalten und gefüttert. Als Küken werden sie, wie gesetzlich vorgeschrieben, in Bruderhahnhaltung aufgezogen; das übernimmt ein Zuchtbetrieb. Mit 18 Wochen ziehen die Junghennen auf dem Cassenshof ein. „Dann sind sie mitten in der Pubertät“, schmunzelt Teresa-Marie Pelka.
Jedes Huhn ein Individuum
Drei Wochen benötigen die Tiere, um sich in ihrem neuen Zuhause einzugewöhnen. Damit weder Streit noch Stress entstehen, leben jeweils 2.500 Hennen ohne Hähne in einer Voliere. Die Tiere haben Platz zum Scharren auf dem mit Streu belegten Boden. Darüber befinden sich Ruhestangen sowie strohbelegte Nester, in die die Hennen ihre Eier legen. „Damit sie es lernen, setzen wir die Tiere anfangs abends per Hand auf die Stangen“, sagt Teresa-Marie Pelka. Am Tag zieht es die meisten Hennen in das mit Pappeln bepflanzte Freigelände oder in den geschützten Wintergarten, von dessen Decke mit Heu gefüllte Netze baumeln. An ihnen springen einige Tiere hoch und picken. „So kommt keine Langeweile auf“, sagt Carsten Voß. „Jede Voliere ist wie ein Konzertsaal mit 2.500 Seelen“, schwärmt seine Tochter Teresa-Marie Pelka. „Jedes Tier ist individuell und soll seine Bedürfnisse ausleben können.“
Hinhören, wie die Tiere sich fühlen
Die Eier kullern aus den Nestern auf ein Förderband, das sie in die Sortier- und Verpackungshalle transportiert. Dort werden sie in Sechser- und Zehnerschachteln verpackt. Auch die Fütterung sowie die Säuberung der Böden der Volieren erfolgt automatisch. Die Zeit, die Teresa-Marie Pelka, Carsten Voß und ihre 50 Mitarbeiter dadurch gewinnen, investieren sie in ihre Tiere. „Wir hocken uns jeden Tag ruhig in jede Voliere und hören in die Menge. Lautstärke und Art des Gegackers verraten uns, ob es unseren Hennen gut geht. Das ist für uns das Wichtigste.“
Rezepte