Birnen
Mit einer Birne in der Hand lassen sich die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres noch schöner genießen. Zudem ist jetzt die beste Gelegenheit für das traditionelle Gericht Birnen, Bohnen und Speck.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ich koche gerne Birnenmarmelade. Mit ein bisschen Vanille und je nach Angebot mit einem anderen Obst wie Mango. Sehr köstlich!“
Stefanie Kühn, Obst- und Gemüseexpertin im famila-Warenhaus Bargteheide
Wer ins traditionelle norddeutsche Herbstessen frische Birnen schnippeln möchte, der kann das jetzt tun. Aus dem Alten Land kommen jetzt die kleinen, harten Kochbirnen, die so wunderbar zum Gericht Birnen, Bohnen und Speck passen. Neben diesen Sorten, die nur gegart schmecken, gibt es die köstlichen, saftigen Tafelbirnen. Die wohl bekannteste Vertreterin ist Abate Fetel. Das Obst wird nach der Reifezeit in Sommer-, Herbst- und Winterbirnen unterteilt sowie nach der Verwendung in Tafel-, Most- und Kochbirnen.
Ein Gedicht mit Birne
Dichter Theodor Fontane hat der Birne einen festen Platz in der Weltliteratur verschafft. Sein Gedicht über den Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland erzählt von einem freundlichen Gutsbesitzer, der jedem Kind, das vorbeikommt, eine Birne schenkt. Einen festen Platz auf vielen Nachtischkarten hat hingegen „Birne Helene“. Das Originalrezept dieses Klassikers aus dem Jahr 1870 zur Aufführung der Operette „Die schöne Helene“ in Paris lautet: Frische, geschälte Birnen in Zuckerwasser (Läuterzucker) pochieren, mit Vanilleeis anrichten, mit kandierten Veilchen bestreuen, dazu heiße Schokoladensoße servieren. Auch ein Gedicht!
Hausbeschützer und gute Geister
Lange war der Birnbaum in Deutschland ein wichtiger Teil des ländlichen Lebens. Über Generationen hinweg hielt sich der Glaube, dass die Bäume die Bauernhäuser beschützten. Bei der Ernte blieben stets einige Früchte am Baum hängen, um die Baumgeister milde zu stimmen. Im Handel erhältliche Birnen stammen heute aus dem Alten Land, aus Süddeutschland und vor allem aus Italien.
Rezepte