Einfach (und) lecker!
Für viele ist das Wiener Würstchen mit einer individuellen Geschichte verbunden: Würstchen mit Kartoffelsalat als klassischer Heiligabend-Genuss oder die Kindheitserinnerung an das obligatorische Würstchen in die Hand an der Fleischtheke zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Woran auch immer wir bei ihnen denken: Wiener Würstchen sind einfach lecker.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ein Wiener Würstchen geht immer – am liebsten von unserer Eigenmarke Hofgut. Ob als herzhafter Snack zwischendurch, als knackige Mahlzeit oder als Klassiker mit selbst gemachtem Kartoffelsalat am Heiligabend: lecker!“
Mathias Muschter, Warenbereichsleiter Fleisch und Wurst bei Markant
Ein Blick auf die Ursprungsgeschichte offenbart: Anders als der Name vermuten lässt, stammt das Wiener Würstchen – kurz „Wiener“ oder auch „Wienerle“ genannt – gar nicht aus Wien, sondern aus Frankfurt. Bereits seit dem Mittelalter gab es dort Brühwurst. Die Delikatesse bestand aus geräuchertem Schweinefleisch und wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Frankfurter Worschtviertel unter anderem von dem Metzgergesellen Johann Georg Lahner hergestellt. Nach seinem Umzug nach Wien im Jahr 1798 erfüllte sich Lahner seinen Traum, indem er dort seine eigene Metzgerei eröffnete. Er experimentierte mit verschiedenen Wurstrezepturen und wandelte schließlich das Frankfurter Würstchenrezept entscheidend ab, indem er fortan auch Rindfleisch hinzugab. Im Jahr 1805 wurde das Wiener Würstchen geboren, und die Wurstinnovation trat ihren genussvollen Siegeszug um die Welt an.
Namens-„Verwurstung“
So lecker das Produkt, so verwirrend die Namensgebung: Was heute in der Schweiz und in Deutschland offiziell Wiener Würstchen heißt, wird in den USA, Österreich und anderen Ländern Frankfurter genannt. Diese Bezeichnung hingegen ist hierzulande allein jenen Würstchen vorbehalten, die aus reinem Schweinefleisch bestehen und im Wirtschaftsraum Frankfurt/Main hergestellt werden. Im Grunde ist das Wiener also eine Variante des Frankfurter Würstchens, es darf sich aber aufgrund des herkunftsgeschützten Namens nicht so nennen.
Einfacher als das Namens-Verwirrspiel ist zum Glück die Rezeptur des Wiener Würstchens: Als Basis dient auch heute noch Brät aus Rind- und Schweinefleisch in je nach Hersteller schwankenden Anteilen. Hinzu kommen Wasser beziehungsweise gecrushtes Eis, weißer Pfeffer, Salz und Gewürze wie Muskat und Knoblauch. In dünne Natursaitlinge (in der Regel vom Schaf) abgefüllt, wird das Würstchen über Buchenrauch geräuchert und anschließend gebrüht.
Kaiserlicher Genuss
Wiener Würstchen sind absolute Allrounder: Sie können nicht nur kalt und warm als herzhafter Snack verputzt werden, sondern eignen sich auch für Wurstsalat, Würstchenragout und verschiedenste Eintöpfe. Im Hot Dog macht sich ein Wiener ebenfalls hervorragend, und auch Würstchen-Pasta und das beliebte Würstchen im Schlafrock haben zu Recht etliche Fans. Als schnelle Variante mit dem gewissen Etwas empfehlen wir unser Rezept für Fingerfood mit Wiener Würstchen auf der nächsten Seite. Das hätte bestimmt auch dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. geschmeckt. Er soll ein absoluter Fan des Wiener Würstchens gewesen sein und es gern zusammen mit einem Bier zum zweiten Frühstück vernascht haben. Nicht bekannt ist allerdings, ob er diesen Genuss mit Kaiserin „Sisi“ teilte.
Rezept