Gerolltes Glück
Füllen, braten, schmoren: Das ist der köstliche Dreiklang zarter Rinderrouladen. Sie gelten als die Hausmannskost schlechthin und sind variantenreich in ganz Europa verbreitet. Kein Wunder, dass sie zu unseren Lieblingsgerichten gehören: Die tollen Rollen lassen Geschmack und gesunde Inhaltsstoffe zu einem echten Leckerbissen verschmelzen.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Ich liebe Rinderrouladen: Sie sind lecker, einfach zu handhaben und wunderbar vorzubereiten. Die Füllung mag ich am liebsten ganz klassisch mit Zwiebeln, Senf und Speck – der lässt sich aber auch gut durch mageren Katenschinken ersetzen.“
Okke Thiessen, Fleischexperte im Markant-Markt Malente
So mancher erinnert sich gern an jene gemütlichen Kindheits- Sonntagvormittage, an denen der herrliche Duft von Rinderrouladen langsam durchs ganze Haus (und die Nachbarschaft) zog. Schön langsam schmorte damals Mamas Klassiker als „Sonntagsbraten“ im Ofen vor sich hin, und die Aromen in der Luft ließen allen Familienmitgliedern das Wasser im Munde zusammenlaufen. Keine Frage: Liebevoll hausgemachte Rinderrouladen schenken uns Glücksgefühle!
Leibspeise seit Generationen
Der Begriff Roulade stammt vom französischen „rouler“ für „rollen“. Allgemein heißen heute alle deftigen, aufgerollten und gefüllten Gerichte so, ob aus Fleisch, Fisch oder Gemüseblättern. Man geht davon aus, dass Rouladen ursprünglich mit Schweinefleisch zubereitet wurden. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts eroberten die heute bekannten Rinderrouladen unsere Teller – und gehören bis heute zur Spitzengruppe der deutschen Leibspeisen. Offensichtlich ist dieses Gericht resistent gegen jegliche kulinarische Modeströmungen. Eine klassische Füllung für Rinderrouladen besteht aus Zwiebeln, Gewürzgurken, Senf und Speck. Es gibt aber unzählige individuelle Familienrezepte, bei denen eingefleischte Rouladen-Fans das gewisse Etwas hineinzaubern: Das können zum Beispiel Sellerie oder Tomatenmark sein, gekochtes und gewürfeltes Ei, Pilze, Cranberries und vieles mehr. Anschließend werden die Rollen fest mit Küchengarn umwickelt oder mit speziellen Rouladennadeln oder Zahnstochern in Form gehalten. Das Anbraten bei hoher Temperatur verschließt nicht nur die Fleischporen und hält die Rouladen saftig, sondern zaubert auch wunderbare Röstaromen für die Soße herbei. Erst danach geht‘s ab in den Ofen, oder man lässt die Rouladen im geschlossenen Topf bei geringer Hitze auf dem Herd schmoren.
Europaweit bekannt
Klassisch zubereitet, sind Rinderrouladen eine fettarme Mahlzeit und bestechen darüber hinaus durch einen hohen Proteingehalt von fast 20 Prozent. Außerdem enthält Rindfleisch die wichtigen Vitamine B1, B2 und B12, die zum Beispiel wichtig für Nerven und Muskeln sowie für die Bildung der roten Blutkörperchen sind, und es ist reich an essenziellen Aminosäuren, den lebensnotwendigen Eiweißbausteinen. Rinderrouladen sind bei Weitem kein rein deutsches Gericht, sondern man kennt und liebt sie in allen europäischen Ländern: Von Skandinavien bis nach Malta, von Großbritannien über Belgien bis an den Ural gibt es zig schmackhafte Variationen dieser geschmorten Spezialität. Lust aufs Ausprobieren? Dann einfach umblättern – auf der nächsten Seite präsentieren wir unser Rezept für köstliche Gorgonzola-Rouladen in Tomatensoße.
Rezept