Sehen, schnuppern, schmecken
Essbare Blüten wussten schon die Griechen und Römer zu schätzen. Im Mittelalter verwendete die Äbtissin und Heilerin Hildegard von Bingen in ihren Rezepten Blüten und Heilkräuter. Und heute schmücken Spitzenköche ihre Kreationen gern mit Essblüten. So veredelter Käse gehört zu den Lieblingssorten an den Käsetheken und ist ein bunter Hingucker auf Käseplatten.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Meine Empfehlung ist, den Wildblütenkäse in mundgerechte Stückchen zu schneiden und mit Feigen, Weintrauben oder Physalis auf einer Käseplatte anzurichten. Er duftet deutlich nach Heu und Blumenwiese, ist sehr aromatisch und sieht durch die Blüten und Kräuter auch besonders ansprechend und appetitlich aus.“
Nicole Fricke, Käseexpertin im famila-Warenhaus Falkensee
Der Wildblütenkäse von Heiderbeck sieht nicht nur sehr attraktiv aus, er duftet auch fast wie eine Alpenwiese. Durch seinen strohgelben, geschmeidigen und zart schmelzenden Teig ist er ein Genuss am Gaumen. Der aromatische Schnittkäse mit mindestens 45 Prozent Fett in der Trockenmasse wird aus Kuhmilch, genauer gesagt aus Heumilch, hergestellt. Er stammt aus dem Vorarlberg in Österreich, in der Region auch „das Alpenländle“ genannt. Im Sommer wachsen auf den grünen Alpwiesen bunte Blumen und Kräuter. Rund 60 unterschiedliche Pflanzenarten auf nur einem Quadratmeter Wiese haben Fachleute gezählt. Die Kühe, die den Sommer hier verbringen, fressen saftige Gräser und alle Arten von Kräutern. Im Winter bekommen sie vorwiegend Heu. Gentechnisch verändertes Futter sowie Silage sind tabu. Die Heumilch von diesen Tieren ist von bester Qualität, besonders gutem Geschmack und der ideale Rohstoff für Käse.
Traditionelle Käseherstellung
In Österreich entstehen traditionelle und natürliche Produkte, die zu 100 Prozent gentechnikfrei sind, denn das Land hat sich gegen Gentechnik ausgesprochen. Das gilt für Futtermittel, Milch, Milchprodukte und Käse ebenso wie für Eier und Geflügel. Heumilch wird im Land der Berge schon seit jeher produziert. Es ist eine ursprüngliche und landestypische Art der Milchgewinnung. Besonders geachtet wird auch auf das Tierwohl. Auf den Almen können sich die Kühe frei bewegen, was die Qualität ihrer Milch ebenfalls positiv beeinflusst. Mehr als 90 Prozent der bäuerlichen Betriebe werden im Familienbesitz geführt, oft mit mehreren Generationen auf einem Hof. Hier zählen Nachhaltigkeit und Tradition mehr als schneller Profit, sagen die Käseexperten von Heiderbeck, die den Wildblütenkäse zu uns in den Norden bringen.
Das Auge isst mit
Heiderbeck ist eine zertifizierte Vertriebs- und Marketinggesellschaft, unter anderem für hochwertige Käsespezialitäten. Zum Sortiment gehört der blumig-vollaromatische Wildblütenkäse, der mindestens drei Monate reifen darf. Auf seiner rotgeschmierten Rinde wird er mit einer Mischung aus vielen verschiedenen Kräutern und essbaren Blüten umhüllt. Natürlich soll und darf die Rinde mitgegessen werden. In der speziellen Kräuter- und Blütenmischung sind Ringelblumen, Kornblumen, Rosenblüten, Lauch, Erdbeerblätter, Petersilie und Pfefferminzblätter enthalten. Das Ergebnis ist ein würziger Geschmack nach Kräutern mit blumiger Note sowie ein Käse, der nicht nur gut schmeckt, sondern auch sehr verlockend duftet.