Von der Sonne verwöhnt
Liegt das Schlaraffenland in Südtirol? Auf den Weinbergen wachsen üppige Reben. Süße Früchte füllen die Obstkörbe. Kühe grasen auf kräuterreichen Wiesen, ihre Milch wird zu würzigem Käse. Die Dolomiten-Region Alta Badia gilt unter Gourmets als Vorzeigegegend in Südtirol, wenn es um gutes Essen geht. Den gleichen Namen trägt der Bergkäse, der hier vorgestellt wird.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Als Käsekennerin schätze ich traditionell hergestellte Käsesorten wie den Alta Badia. Er ist naturbelassen und weist feine Geschmacksnuancen auf, die man in anderen Käsen vergeblich sucht. Für mich ist das ein besonderer Käse, den ich gern am Stück mit frischem Baguette und einem guten Landwein genieße.“
Katharina Segendorf, Fachberaterin Käse bei Markant
Alta Badia bedeutet „Hochabteital“. Das Wort entstammt der ladinischen Sprache, einem romanischen Dialekt, der in mehreren Alpentälern Oberitaliens noch heute gesprochen wird. Alta Badia liegt im Herzen der Südtiroler Dolomiten und ist mit seinen malerischen Alpendörfern und grandiosen Felswänden ein beliebtes Reiseziel für Wanderer, aber auch für Genießer kulinarischer Spezialitäten. Hier wird gern und gut mit frischen Produkten aus der Region gekocht. Speck, Bergkräuter, Fleisch und Milchprodukte sind die Grundlage vieler Rezepte. Kurze Lieferwege sorgen für Frische und Qualität. Der Respekt vor Brauchtum und Tradition ist in Alta Badia groß.
Bergkäse aus den Dolomiten
Der würzige Hartkäse Alta Badia ist ein außerordentlich gelungenes Produkt dieser Region. Er wird aus Kuhmilch hergestellt, die frei von Gentechnik ist und ausschließlich aus Südtirol stammt. Über 2.000 Bauern haben sich bereits 1962 zur Genossenschaft Bergmilch Südtirol zusammengeschlossen und liefern täglich frisch in die beiden Produktionsstätten. Ihre Höfe liegen mehrheitlich auf über 1.000 Metern Höhe, und wo es für Maschinen zu steil ist, erfolgt die tägliche Arbeit auch heute noch von Hand. Der Alta Badia ist ein pasteurisierter Hartkäse, der mindestens sechs Monate reifen darf. Er wird mit tierischem Lab hergestellt und weist mindestens 50 Prozent Fett in der Trockenmasse (35 Prozent absolut) auf. Sein fester und geschmeidiger Teig, der sich gut schneiden lässt, hat eine sattgelbe Farbe und keine Löcher. Die nicht essbare Rinde ist geschmiert, aber dank der langen Reifezeit trocken.
Im Zeichen der Sonnenuhr
Das interessante Aroma des Alta Badia macht ihn zu einem besonderen Käse. Er zergeht auf der Zunge und ist auf eine nuancenreiche Art sehr würzig. Die Röstaromen, die für ihn beschrieben werden, bieten ein Geschmackserlebnis, das andere Käsesorten so nicht aufweisen. Eine optische Besonderheit ist auf dem Käseetikett des Alta Badia abgebildet: eine Sonnenuhr. Das Bild stellt den Bezug zur sonnenverwöhnten Heimat des Käses her. In Südtirol sind an vielen Hauswänden und Kirchen, an Burgmauern und Türmen Sonnenuhren abgebildet. Sie zählen zu den wichtigen Kulturgütern des Landes. Die größte Sonnenuhr der Welt liefert hier übrigens die Natur: Die Sextner Sonnenuhr bezeichnet eine Aneinanderreihung von fünf Berggipfeln der Dolomiten. Sie wurden beziffert, denn zur vollen Stunde steht die Sonne exakt über dem jeweiligen Gipfel.