Zum Abheben lecker
Dass die Rote Hexe so gut schmeckt, ist kein Hexenwerk und keine Magie, sondern solides Schweizer Käsehandwerk. Der cremige, mild-würzige und zartschmelzende Käse wird in einer Traditionskäserei hergestellt – mit guten Zutaten, viel Erfahrung und Geduld. Und so fliegt diese kleine Hexe auf ihrem Besen direkt in die Herzen der Käseliebhaber.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Geschmacklich ist die Rote Hexe auf jeden Fall die Nummer eins. Ich mache daraus Käsewürfel mit Weintrauben, das ist mein Klassiker. Man kann mit diesem Käse auch prima überbacken oder einen leckeren Käsesalat zubereiten. Im Sommer mache ich gern Käsespieße für den Grill – immer abwechselnd Käse, Bratwurstscheiben und Paprika.“
Carsten Lange, Käseexperte im Markant-Markt Flintbek
Es war im Jahr 2008, als Käsemeister Christian Oberli die Rote Hexe erfand: einen fünf bis sechs Monate lang naturgereiften Rohmilchkäse mit 55 Prozent Fett in der Trockenmasse, weich-würzigem Aroma und einer auffällig roten Rinde, die jedoch nicht zum Verzehr geeignet ist. Dieser Schnittkäse und sein ungewöhnlicher Name entstanden, so wird berichtet, im Rahmen einer Marketingkampagne für den internationalen Markt. Es wurde ein Party-Käse für Halloween, Silvester und andere Events gesucht. Heute ist die Rote Hexe weitaus mehr als das, nämlich ein überaus beliebter Käse, der Erfolgsgeschichte geschrieben hat und für jeden Anlass und jede Jahreszeit passt.
Familienbetrieb in dritter Generation
Der Hexen-Erfinder Christian Oberli hat einen gleichnamigen Vorfahren. Im Jahr 1926 gründete sein Großvater, der erste Christian Oberli, der von 1893 bis 1941 lebte, die familieneigene Emmentaler-Käserei in Rossrüti. Der Ort liegt südlich des Bodensees im Schweizer Kanton St. Gallen. 1941 übernahm sein Sohn Hans Oberli die Käserei und 1985 der Enkel in der dritten Generation. Mittlerweile waren die Produktlinien umgestellt und die Produktion neu gebaut worden. Im Laufe der Jahre hatte sich Christian Oberli auf die Herstellung von Käsespezialitäten aus silofreier Rohmilch spezialisiert. Die Milch dazu stammt von Kühen, die ausschließlich mit Heu und Gras gefüttert werden und bei Nachbarn im Umkreis von nur zehn Kilometern leben. „Ich kenne alle Betriebe persönlich. Täglich verarbeiten wir bis zu 40.000 Liter Frischmilch für unsere Käsespezialitäten“, sagt Christian Oberli.
Käseherstellung mit Stolz und Tradition
1986 gründete Christian Oberli gemeinsam mit Partnern die Handelsfirma Bodensee AG. Im Jahr 2003 erfolgte die alleinige Übernahme. Seit 2013 ist das Lager für die Reifung und Veredelung der Käselaibe auf 80.000 Lagerplätze angewachsen. Bis heute produziert die Bodensee Käse AG im hauseigenen Betrieb in Rossrüti unter der Leitung von Käsemeister Christian Oberli und Geschäftsführer Marcel Ledergerber. Hinzu gesellt sich ein engagiertes und innovatives Team, das, so heißt es, das Jahrhunderte alte Handwerk der Käseherstellung weiterhin mit Stolz und Sorgfalt pflegt. Die Rote Hexe fliegt nicht mehr ganz allein. Eine gereifte Kollegin, die „Alte Hexe“, und die zarte „Junge Hexe“ sind ebenfalls auf ihre Besen gestiegen, um die großartige „Rote“ zu begleiten, ohne sie zu überholen. Das werden sie sicherlich auch gar nicht schaffen, denn, so formuliert es die Bodensee Käse AG: „Die zartschmelzende Rote Hexe öffnet die Tore in eine einzigartige Geschmackswelt.“