Das Comeback der Gerste

Karin Dieckmann steht in ihrer Scheune auf der Domäne Coverden in Rinteln südwestlich von Hannover neben einem Berg goldener Gerstenkörner und lässt eine Handvoll durch ihre Finger rieseln. „Die Wetterverhältnisse bei der letzten Ernte waren recht schwierig“, sagt sie.

Foto(s): Frederik Röh

Mit dem Ergebnis ist sie dennoch sehr zufrieden. Ihre Gourmet-Gerste wächst bei ausgesuchten Landwirten im heimischen Schaumburger Land unter kontrollierten Bedingungen heran. Nach der Ernte wird im Labor anhand verschiedener Parameter penibel die Qualität geprüft, bevor die Gerstenkörner in der Mühle zu den hochwertigen Produkten von Gerstoni veredelt werden. Gerste als Lebensmittel? Wir essen Haferflocken im Frühstücksmüsli, Roggen und Weizen im Brot, aber Gerste wird in Deutschland weitgehend als Futtermittel und Braugerste angebaut. Dabei stand sie seit jeher auf dem Speiseplan des Menschen. Archäologen haben nachgewiesen, dass unsere Vorfahren noch vor Emmer und Einkorn die nährstoffreiche Gerste als Grundnahrungsmittel nutzten. Die ältesten Funde dazu sind 800.000 Jahre alt. Die Ägypter und Griechen schätzten und ehrten die Gerste und opferten sie den Göttern. „In der Bibel wird Gerste als ‚heiliges Korn‘ bezeichnet, das eine göttliche Kraft hat sowie Vitalität und Gesundheit verleiht. Gerste schmeckt gut und sättigt hervorragend. Jesu Speisung der 5.000 erfolgte mit Gerstenbrot“, fasst Karin Dieckmann den kurzen Ausflug in die Geschichte zusammen. Es ist also an der Zeit, diese wichtige heimische Getreideart, die zur Familie der Süßgräser gehört, wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken und am besten täglich auf den Tisch zu bringen.

Züchtung eines Premiumgetreides

Dank innovativer Pflanzenzüchter tut sich hier einiges. Karin Dieckmann, Ernährungswissenschaftlerin und Pflanzenzüchterin, hat diesbezüglich eine Vorreiterrolle inne. In jahrzehntelanger Züchtungsarbeit wurde im familieneigenen Betrieb in Niedersachsen die Beta-Glucan-Gerste entwickelt, eine Premium-Speisegerste, die über eine besonders wertvolle Nährstoffzusammensetzung verfügt. Darüber hinaus erfreut die Züchtung den Landwirt mit guter Pflanzengesundheit und sicheren Erträgen. Die edle Gerste enthält zwölfmal so viel Beta-Glucan wie die üblichen Brotgetreidearten Roggen und Weizen und deutlich mehr als Hafer. Beta-Glucane sind lösliche Ballaststoffe, die den menschlichen Stoffwechsel auf vielfältige Weise positiv beeinflussen. „Sie besitzen ein besonders hohes Quellvermögen, binden also viel Flüssigkeit. Das Volumen von Speisen wird dadurch erhöht, aber nicht der Kaloriengehalt“, erläutert Karin Dieckmann.

Schlank und fit

Kalorien sparen und sich trotzdem abwechslungsreich und vollwertig ernähren – das ist mit der Gourmet-Gerste von Gerstoni also recht einfach möglich. Wer zum Beispiel Nudeln oder Reis durch die Sorten Gerstoni Classic oder Mini ersetzt, tut etwas gegen überflüssige Pfunde. „Das funktioniert. Und außerdem schmeckt’s hervorragend, denn unsere Gerste bleibt bissfest und kernig“, betont Karin Dieckmann. Sportler haben die guten Eigenschaften von Gerstoni-Produkten auf ihre Fitness und Ausdauer längst entdeckt. Bei sportlicher Betätigung sollten die Protein- und die Kohlenhydratspeicher optimal aufgefüllt sein. Nur so kann der Körper aus vollen Energiereserven schöpfen. Gerstoni Fitness-Flocken als Müsli eignen sich mit vielen langkettigen Kohlenhydraten und pflanzlichen Proteinen dafür optimal.

Gut für die Verdauung

Menschen, die sich bewusst ernähren und ihrem Organismus etwas Gutes tun möchten, können von den Eigenschaften der Gourmet-Gerste profitieren. Die Beta-Glucane transportieren Cholesterin und Gallensäuren auf natürliche Weise aus dem Körper und regen die Leber an, neue Gallensäuren aus Cholesterin zu bilden. Dadurch sinkt vor allem der Wert des sogenannten „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut. Auch auf Magen und Darm haben Beta-Glucane eine positive Wirkung, was mit der hohen Quellfähigkeit der Ballaststoffe zusammenhängt. Darmbakterien wandeln Beta-Glucane zu erwünschten kurzkettigen Fettsäuren um. Das macht sie zur Nahrung und Energiequelle für die Darmflora. „Eine gut versorgte Darmschleimhaut ist wichtig für einen gesunden Darm“, betont Karin Dieckmann, die darauf Wert legt, dass die guten Eigenschaften ihrer Gerstenprodukte durch wissenschaftliche Forschungen belegt sind. Aber das Wichtigste: Alles, was sich damit zaubern lässt – ob Müsli, Porridge oder Milchgerste, Gerstenburger, Risotto oder Quiche – schmeckt ausgesprochen lecker.

Rezepte