Genuss in Lila
Rotkohl gehört zur Stammbesetzung im Ensemble für Festtagsmenüs. Seine Zubereitung ist leichter, als viele denken.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Der Rotkohl beweist, dass Kohl auch sanft und lieblich schmecken kann. Im klassischen Apfelrotkohl wird das kräftige Kohlaroma von Apfel und Zucker gedämpft. Es gibt viele, die sich an die Zubereitung von frischem Rotkohl nicht herantrauen und deshalb zum fertigen Produkt im Glas oder in der Dose greifen. Dabei ist die Verarbeitung des frischen Kohlkopfes viel leichter als landläufig angenommen – und das Ergebnis wird besonders aromatisch und lecker.
Jede Menge Aroma
Wer Rotkohl als klassische Beilage zubereiten möchte, sollte Schmalz, Äpfel, Nelken und milden Essig im Haus haben. Im Schmalz wird der dünn geschnittene Rotkohl kurz angebraten, dann mit einem Schuss Essig abgelöscht und mit etwas Wasser aufgegossen. Die Essigsäure bewahrt nicht nur die schöne Farbe des Gemüses, sondern spannt auch den Aromabogen zu den Äpfeln und dem Zucker, mit denen das Gemüse seine süßliche Note bekommt. Wichtig fürs Gelingen ist die richtige Kochzeit. Tipp: eher kürzer als zu lang. Der Kohl muss noch bissfest sein. Und noch ein zweiter Tipp: den Kohl einen Tag vorher kochen. Dann kann er durchziehen und sein ganzes Aroma entfalten.
Pure Laune der Natur
Die knallige Farbe des Rotkohls ist keineswegs das Ergebnis pfiffiger Pflanzenzüchter. Das Gemüse enthält von Natur aus die gleichen roten Farbstoffe wie Beeren und Rotwein. Diese Anthocyane sind unglaublich gesund, weil sie das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Hinzu kommen Vitamin C, Senföle und Mineralstoffe wie Eisen, die besonders in rohem Rotkohl stecken. Daher den Kohl unbedingt auch mal als Rohkost ausprobieren – wie in unserem Salatrezept mit Apfel und Walnüssen auf Seite 24.
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