Köpfe mit Seele
Grünkohl kündigt den Winter und die Boßelsaison in Norddeutschland an. Dabei kann dieser Kohl auch exotisch daherkommen.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Superfood kennt inzwischen jeder. Fast alle Obst- und Gemüsesorten lassen sich irgendwie so bezeichnen. Grünkohl gehört ohne Schwierigkeiten auch dazu. Aber viel mehr ist er ein Soulfood: ein Essen, das der Seele guttut. Ein Lebensmittel, das trübe Stimmung mit Vitaminen und Mineralstoffen verscheuchen kann. Als Soulfood oder auch Seelenkost wird meist die traditionelle Küche der US-amerikanischen Südstaaten bezeichnet. Grünkohl mit Speck hat dort seit Langem einen festen Platz.
Späte Ernte für viel Genuss
Da steht er auf dem Feld, kraus und groß, und trotzt dem frostigen Winterwetter. Eine späte Ernte garantiert bei Grünkohl ein Maximum an Aroma. Die niedrigen Temperaturen verlangsamen sein Wachstum. Nicht fürs Wachstum benötigter Zucker wird in den Blättern gespeichert, sodass der Kohl milder wird. Daher bringt es gar nichts, Grünkohl im Tiefkühlfach milder frieren zu wollen. Das funktioniert nur, solange die Pflanze draußen wächst und Photosynthese betreibt. Was in jedem Fall in dem grünen Kohl steckt, sind sagenhafte Gehalte an gesunden Stoffen. Beim Vitamin C übertrifft Grünkohl sogar Zitronen und Orangen.
Vielseitiger als gedacht
Traditionell kommt Grünkohl in Norddeutschland als deftiges Gemüse mit Kochwurst daher – vielerorts in Kombination mit der Saisonsportart Boßeln, als Programmpunkt einer Kohltour und in Oldenburg zum alljährlichen Festschmaus, dem „Defftig Ollnborger Gröönkohl Äten“. Wer neue Wege sucht, dem seien auch mal andere Kreationen ans Herz gelegt, wie wir sie zum Beispiel auf den folgenden Seiten präsentieren. Lecker und gut für die Seele!
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