Die Unaufgeregten
Birnen, Bohnen, Speck ist das Traditionsgericht im Norden – das Obst schmeckt aber auch auf Flammkuchen.
Foto(s): Henrik Matzen
„Jetzt im Spätsommer verarbeiten viele unserer Kunden die Birnen zu Kompott und kochen sie für den Winter ein. Die dafür am besten geeignete Sorte ist ganz klar die Abate Fetel.“
Lukas Bürger-Peters, Obst- und Gemüseexperte im famila-Warenhaus Ribnitz-Damgarten
Birnen haben es schwer heute. Für sie wird kein Stand in Fruchtform aufgebaut wie bei Erdbeeren. Sie gelten nicht als hippes Superfood, und bei ihrer Blüte werden keine Feste gefeiert wie bei Kirschen und Äpfeln. Dabei sind Birnen ein unglaublich köstliches einheimisches Obst, das jetzt im Spätsommer reif wird und mit milder Süße die Gaumen betört – unaufgeregt und überzeugend. Jetzt ist die beste Zeit, genüsslich in die saftigen Früchte zu beißen.
Traditionelles Obst
Birnenbäume standen früher überall auf dem Land in den Bauerngärten. Viele Generationen setzten darauf, dass sie die Häuser vor Unheil beschützten. Damit die Baumgeister freundlich gestimmt blieben, ließ man bei der Ernte stets einige Birnen am Baum hängen. Heute ist die Birne eine Zutat im Obstsalat, im Joghurt, im Kuchen, im Smoothie – und auch in vielen herzhaften Rezepten. Birnen sind mit ihrem milden und sehr fruchtigen Aroma besonders bekömmlich und vielseitig zu verarbeiten. Und sie sorgen für gute Stimmung, denn sie enthalten reichlich B-Vitamine, die den Körper dabei unterstützen, das Wohlfühlhormon Serotonin zu bilden.
Kleines Birnen-ABC
Birnen unterscheiden sich nach ihrer Reifezeit und ihrer Verwendung: Es gibt Sommer-, Herbst- und Winterbirnen sowie Tafel-, Most- und Kochbirnen. Am beliebtesten ist die Tafelbirne Abate Fetel mit ihrem intensiv „birnigen“ Aroma. Sommerreife Tafelbirnen, wie sie jetzt im Angebot sind, sollten am besten sofort gegessen werden. Ihr Fruchtfleisch ist zart und schmelzend. Eindeutig viel zu gut, um von anderen Obstsorten verdrängt zu werden.
Rezepte