Unterirdisch gut
Kartoffeln lassen sich absolut vielfältig zubereiten – da kann kein anderes Gemüse mithalten.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
„Mitte Oktober, wenn die Einkellerungszeit beginnt, haben wir Kartoffeln im Zehn-Kilo-Sack im Angebot. Ab März empfehle ich, die Kartoffeln eher portionsweise zu kaufen, da sie bei den Kartoffelbauern meist besser gelagert werden als zu Hause.“
Angelique Kahle, Obst- und Gemüseexpertin im famila-Warenhaus Neustadt a. Rbge.
Die hiesige Kartoffelernte ist beinahe abgeschlossen. Im Oktober werden die restlichen Felder gerodet. Eine sanfte Ernte ist das A und O bei Lagerkartoffeln, denn sie sind fast so empfindlich wie rohe Eier. Manche Landwirte arbeiten mit Tüchern, damit die Kartoffeln abgefedert auf den Anhänger und später in die Lagerkiste fallen. Vorsichtig werden die letzten Kisten mit den Sorten Linda, Belana, Cilena und Nicola in die kühlen und dunklen Lagerhallen der norddeutschen Kartoffelbauern transportiert. Von dort werden sie den Winter über nach Bedarf ein- bis zweimal in der Woche an die Märkte geliefert.
Eine Frage von Stärke
Wenn es um Kartoffeln geht, geht es auch um Stärke, denn davon steckt besonders viel in diesen Knollen. An der Stärke liegt es, dass Kartoffeln gut und lange sattmachen. Je nach Stärkegehalt gliedern sich die Sorten in festkochende und vorwiegend festkochende, die gelblich gefärbt sind, und mehligkochende mit blasserer Erscheinung. Die meiste Stärke steckt in mehligkochenden Kartoffeln. Regional sind die Vorlieben durchaus verschieden. Während man in den östlichen Bundesländern und auch im Süden mehr auf mehligkochende Sorten steht, werden im Norden und im Westen festkochende Kartoffeln deutlich stärker nachgefragt.
Eine Frage des Rezepts
Es lohnt sich, je nach Rezept die passende Kartoffel zu wählen. So gelingen Kartoffelsalat, Bratkartoffeln und Gratin am besten mit festkochenden Sorten wie Linda, Belana und Cilena. Pommes, Kartoffelpuffer und Salzkartoffeln schmecken hingegen am besten mit den vorwiegend festkochenden Sorten Marabel, Solara und Gala. Die mehligkochende Gunda ist unschlagbar im Püree, in Knödeln und als Grillkartoffel.
Rezepte