Wilde Krausköpfe
Endiviensalate sind wunderbare Wintersalate, die seit der Antike von den Menschen geliebt werden.
Foto(s): Frederik Röh, Henrik Matzen
Schon optisch sind Endiviensalate echte Hingucker. Ihre gefiederten, ausladenden Blätter wirken neben den ordentlichen Kopfsalaten geradezu verwegen wild. Das muss an der Verwandtschaft liegen, denn Endiviensalate gehören nicht zu den Gartensalaten wie Blattsalat, Eisbergsalat und Co. Die Endivie ist vielmehr in der extravaganten Familie der Zichorien zu Hause. Damit ist sie verwandt mit der wunderbar blau blühenden Wegwarte, aus deren Wurzeln früher Muckefuck-Kaffee gekocht wurde, dem lichtscheuen Chicorée und dem knallroten, südländisch anmutenden Radicchio.
Die inneren Werte stimmen
Seinen Namen hat der Krauskopf vermutlich schon so lange, wie Menschen ihn zubereiten. Er geht zurück auf die ägyptische Bezeichnung für Januar. Die Blätter wurden schon damals gern als Wintersalat verputzt. Ähnlich wie Chicoreé haben Endivien eine sanfte Bitternote. Zusammen mit beachtlichen Mengen Mineralstoffen und Vitaminen tut dieses Gemüse besonders im Winter gut und schützt vor Erkältungen. Die Bitterstoffe regen die Gallentätigkeit an und sorgen dafür, dass fetthaltige Gerichte besser verdaut werden können. Der Salat regt den Appetit an und ist daher eine perfekte Vorspeise.
Gut in allen Disziplinen
Endiviensalat kann wie frischer Salat zubereitet werden, solo oder in Kombination mit Blattsalaten. Er schmeckt außerdem gegart als Eintopf mit Kartoffeln und heller Soße, im Risotto und als Beilage zu Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Fruchtige Noten von Apfel, Orange und Ananas harmonieren gut zum herben Endivienaroma, ebenso wie herzhafte Varianten mit Speck, Salami, Zwiebeln und Käse. Diese Krausköpfe sind nicht nur Hingucker, sondern auch echte Leckerschmecker.
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